Tuesday, 2 May 2023

Durchs Fuldatal (Stage 4: Schlitz to Bad Hersfeld)

Kurze Etappe heute, nur knappe 30km, und dazu auch noch flach. Das Frühstück überfordert mich fast mit seiner grossen Auswahl, danach geht es aus der kopfsteingepflasterten Altstadt raus auf ins Tal des Flüsschens Schlitz, der nach ein paar Kilometern in der Fulda mündet. 

Bis dahin folge ich der Strasse, die so etwas wie ein langgezogenes Gewerbegebiet darstellt, Supermarkt reiht sich an Discounter, Drogerie an Baumarkt und Bäcker und so ist für jeden Geschmack etwas ohne einen zu erwerben.  


Nach der Mündung der Schlitz folge ich den restlichen Tag lang der Fulda in ihrem Tal.


Landschaflich ist das recht schön, jedoch nervt der stete Lärm der stark befahrenen Bundesstrasse. Man merkt deutlich, dass das Wochenende rum ist, die Strassen sind voll, die Radwege wieder leer. "Es wird keiner kommen, um dich einmal zu holen; Geh alleine los; Weil du nur einmal lebst" trällert mir Campino derweil ins Ohr.


Am frühen Nachmittag und nach etwas Reegen komme ich in das recht beschauliche Bad Hersfeld, wo mir wiederholt eine Spurverengung an einer Bushaltestelle auffällt. Hält hier ein Bus, egal aus welcher Richtung, steht der Verkehr. Passagiere können ein- und aussteigen und auf beide Strassenseiten queren, ohne dass ein Autofahrer auch nur in Verlegenheit kommt, zu überholen. Ziemlich gelungen, finde ich.


Ansonsten präsentiert sich Bad Hersfeld als ein Städchen, was ich nicht so recht einordnen kann. Das Durchschnittsalter scheint hoch zu sein, die Apothekendichte auch, die Fussgängerzone überraschend gross und leer, die üblichen Verdächtigen an großen Geschäften nicht zu finden. 


Und um 18:00 macht alles zu. Ach was bin ich froh, in Frankfurt zu leben.


Ohne große Erwartung gehe ich zum Abendessen. 18:05, ob ein Platz zu haben sei (beim erstbesten Italiener, an dem ich vorbeilaufe). Ja, ein letzter Tisch sei noch zu haben. Wahrlich, der Laden ist gesteckt voll. Als ich mein Essen bekomme (hausgemachte sardische Fregola mit Tintenfisch und Scampi) wird mir klar, warum. Es ist sensationell lecker. Als Nachtisch gönne ich mir noch eine Fischsuppe. Ein grosser Teller, verschiedene Fischsorten, Scampi, Muscheln, in einer würzigen Brühe. Unglaublich lecker. In Frankfurt wäre das ganz vorne auf der Karte, besondere Empfehlung des Hauses. Hier auf der Karte ganz unten bei Suppen an 6. Stelle oder so. Fischsuppe, 9 Euro. 

Wer in Bad Hersfeld ist: Ristorante I Quattro Mori. Wer nicht in Bad Hersfeld ist: Herkommen.

Ich gehe schlafen.

 

Playlist:     RadioBOB

                    Die Toten Hosen - Alles aus Liebe

                    Reinald Grebe & die Kapelle der Versöhnung 

Learning of the day: Es ist ein Projekt. Heisst sogar so. Wird Zeit, dass ich es entsprechend behandle und nicht ständig nach der Reissleine suche